Der Geschmack von Dublins Küste

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Ein irisches Sprichwort besagt „Es ist besser, nach dem Essen zu suchen als nach Appetit.“

So habe ich mich im also auf den Weg in den Norden gemacht und mir die kulinarische Seite des Landes mal genauer angesehen. Im Kopf hatte ich die typischen Bilder von deftiger Hausmannskost, vielen Fleischgerichten, wie z.B. Lamm und Rind mit „Gravy“ (Bratensauce), und vor allem viele Milchprodukte.



Gleich danach kam mir Guinness in den Sinn. Bekanntlich sind die Iren ein trinkfreudiges Volk und das Pub mit Live-Musik gehört hier einfach hin. Dann hört man auf einmal nur noch „Sláinte“ rufen, was nichts anderes als „Zum Wohl“ heißt.

Wer besonders interessiert ist, wie Bier und Whiskey hergestellt werden, kann dies in Dublin erleben. Es gibt öffentliche Touren im „Guinness Storehouse“ am St. Jame’s Gate. Nach dem Rundgang kann man einen 360-Grad-Panoramablick über Dublin genießen.

Hätte ich nicht gehört, dass viele Iren – genetisch bedingt – Zöliakie, sprich eine Glutenunverträglichkeit, haben, hätte ich das Land aus rein kulinarischer Sicht nicht so schnell besucht. Aber was mich in Dublin und Umgebung erwartete, war ein wahrhaftes kulinarisches Erlebnis. Von wegen Lamm mit Bratensauce, Kohl und Kartoffeln! Nein, vielmehr wurde ich überrascht von den wunderbarsten Meeresfrüchte-Kreationen, tollen und trendigen Cafés und glutenfreien Leckereien.

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Dublin City

Tourism Ireland hat mich eingeladen, den Geschmack von Dublins Küste zu entdecken. Begonnen hat die 4 tägige Tour in Dublin City im Brooks Hotel. Ein feines, eher kleineres Hotel mitten im hippen Viertel von Dublin, mit vielen tollen Stores und lässigen Cafés in der Nähe. Mein absolutes Highlight in Sout-East Inner City in Dublin war ein Concept Store namens Industry, der einerseits „Vintage and upcycled“ Möbel anbietet und andrerseits ein herrliches Café anschließt, das traumhaft bunte und reichhaltige Salate und auch viele kleine glutenfreie Muffins, Kuchen & Co anbietet.

Wer, wenn nicht eine junge Food Bloggerin, könnte die trendigsten Foodie Places in Dublin City zeigen. Die mit einem Award ausgezeichnete Food Bloggerin Ketty Quigley bietet seit 4 Jahren nun Food Touren namens „Delicious Dublin Tours“ an. Sie hat eine Rolle als „Food Champion“-Botschafterin für Fáilte Ireland (The National Tourism Development Authority). Nachdem die meisten sehr früh in Dublin angereist waren, freuten wir uns umso mehr auf den von Ketty ausgesuchten ersten Stop, dem Fallon & Byrne – ein Restaurant mit einem Delikatessen- und Weinshop. Hier gab es zum Einstieg nicht nur ein herrliches glutenfreies Bier für mich, sondern auch eine fantastische Auswahl an irischen Käsesorten wie z.B. Coolea, ein irischer „Berg-Farmhouse Cheese“ der Willems Familie aus Coolea Co. Cork.

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Kettys Tour führte uns weiter zu Brother Hubbard, wo wir eine herrliche Eierspeise namens „Egg Menemen“ verkosten durften. Dieses tolle Restaurant gibt es im Norden und im Süden der Stadt und ist definitiv einen Besuch wert.

„The world is your oyster“ (Die Welt liegt dir zu Füßen). Nicht nur mag ich diesen englischen Spruch sehr gerne, sondern ich bin ein riesen Fan von Austern. Deshalb war auch der Stopp bei Klaw mein absolutes Highlight. Hier in diesem kleinen Restaurant durften wir zig verschiedene Austern verkosten, mit verschiedenen Sorten und sogar mit Käse mittels eines Bunsenbrenners überbacken.

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Zum krönenden Abschluss gab es dann noch hausgemachte Eiscreme von Murphy's Ice Cream, die ausgefallene Eissorten wie Dingle Sea Salt, Caramalised Brown Bread, Irish Coffee, Blissfull Butterscotch usw. anbieten.

Nach der Tour ging es dann am späten Nachmittag Richtung Cook’s Academy in South William Street, wo wir traditionelles „Irish Soda Bread“ (ich durfte glutenfreie Muffins backen) zubereiteten. In dieser Kochschule gibt es ein weites Angebot an verschiedenen Kochkursen.

Obwohl wir die Bäuche eigentlich schon ziemlich vollgeschlagen hatten, ging es dann weiter zum Abendessen in ein sehr authentisches und cooles Pub, namens L. Mulligan Grocer, Bar and Restaurant mit vielen köstlichen irischen Speisen, neu interpretiert. Hier bekamen wir auch eine Bierverkostung.

Meine Tipps für Dublin:

Tolles Café in Dublin: Dwarf Jar

Viele nette Sachen rund um William Street und Drury Street

Hop on, Hop off Bus

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Killiney Hill

Nicht weit von Dublin City ist der Killiney Hill, den man einfach mit dem Zug erreicht und von dem man einen prächtigen Ausblick über Dublin City und das kleine Küstendorf Dalkey hat. Hier wachsen wunderschöne Ginster-Sträuche – das Kraut, das eher in Tees verarbeitet wird, kann man auch als Eiscreme genießen. So habe ich es auf jeden Fall gelernt. Von diesem Hügel aus sieht man nicht nur wunderschöne Küstenlandschaft, sondern auch ein Haus der berühmten irische Band U2. Hier wohnt eher die „gehobene Klasse“, Leute, die sehr „posh“ sprechen, andererseits auch sehr „Down to Earth“ Leute, die sich ein wenig von der Stadt zurückziehen wollen. Die Gegend ist für ihre berühmten Künstler und Schriftsteller, wie z.B. auch James Joyce, bekannt.

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In diesem kleinen Dörfchen wimmelt es an gemütlichen kleinen Cafés, Läden mit regional produzierten Produkten, Pubs und einem tollem Reformhaus, namens „Fuel Food“, das es mir sehr angetan hatte. Dieser mit einem Award ausgezeichnete Food Store ist voller gesunder Spezialitäten und erlesener Produkte. Das Kochbuch des Gründers, Oliver McCabe, musste ich natürlich gleich kaufen.

Im Dorf befinden sich eine Kirche aus dem 10. Jahrhundert und zwei kleine nomadische Schlösser aus dem 14. Jahrhundert.

Hier durften wir in einem ganz besonderem 4-Sterne-Hotel übernachten, dem Fitzpatrick’s Castle Hotel, ein Schloss aus dem 18. Jahrhundert. Dieses Hotel wurde von Tripadvisor als das am besten bewertete Hotel in der Gegend ausgewiesen – kein Wunder, denn man fühlt sich in seinem pompösen Ambiente wie eine Lady oder ein Lord.

Zu Mittag ging es dann in Finnegan’s Pub, wo auch schon Obama und seine Frau gespeist haben.

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Nachmittags besuchten wir die berühmten ‚Forty Foot’, ein historisches öffentliches Schwimmbecken, das ins Meer übergeht. Bis vor kurzem durften hier nur Männer baden. Das Besondere – hier gehört man nicht zu den Hartgesottenen, wenn man im November oder Dezember ins Wasser hüpft, denn das ganzjährige Schwimmen ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Hier gibt es auch eine Ausstellung über den irischen Schriftsteller James Joyce, der hier eine Weile gelebt und einen Teil seiner Geschichten verfasst hat.

Als Foodie muss man sich unbedingt Caviston’s Food Emporium and Restaurant in Glasthule anschauen. Hier erwarten einen die reinsten Köstlichkeiten, von Käse angefangen, über das schönste Obst- und Gemüse bis hin zu einer riesigen und frischen Auswahl an Fischen und Meeresfrüchten. Letztere durften wir dann auch in seinem Seafood Caviston’s Restaurant nebenan zum Abendessen verkosten.

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Howth

Auch am letzten Tag zeigten Dublin und seine Umgebung sich von ihren besten Seiten. Von wegen Regen – bis dato hatte ich jeden Tag blauen Himmel und Sonnenschein!

Der Tag startete mit einer malerischen Zugfahrt entlang der Küste zum idyllischen Fischerdorf Howth. Hier besuchten wir Nicky’s Place, der uns zeigte, wie Lachs geräuchert und für den Handel vorbereitet wird.

Anschließend wurden wir bei Aidan und Joan MacManus in ihrem mit einem Award ausgezeichneten King Sitric Seafood Restaurant und Gästehaus, am East Pier empfangen. Hier wurden uns die tollsten Meeresfrüchte Platten mit frischen Austern, Hummer und Krebsen und tolle hausgemachte Salate reserviert. Seafood heaven deluxe!

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Malahide

Am Nachmittag ging es weiter Richtung Malahide, wo wir uns das gleichnamige Schloss und die dazugehörigen Gärten ansahen. Das imposante Malahide Schloss, das im Jahre 1175 erbaut wurde umfasst eine riesige Anlage. Aber mein persönliches Highlight ist das grandiose Restaurant mit dem dazugehörigen Avoca Restaurant. Hier wurden für uns ein ganzer Tisch mit Kuchen, Creme Schnitten, Pralinen und Kaffee aufgetischt. Nicht nur für das Auge ein Schmaus, sondern vor allem auch für mein glutenfreies Herz etwas ganz Besonderes. Im anliegenden Shop gibt es lokale und trendige Spezialitäten, Kochbücher und kreative Geschenke für jeden Anlass. Ich hätte hier wohl ein paar Stunden verbringen können. Dementsprechend vollbepackt verließ ich den Schloss-Shop.

In der letzten Nacht durften wir im The Grand Hotel in Malahide schlafen, das nur 5 Gehminuten vom Restaurant Bon Appetit entfernt ist. Das Restaurant gehört Oliver Dunne, einer der besten irischen Köche. Er tischte uns kreative und künstlerisch angerichtete Speisen auf. Ein krönender Abschluss einer wunderschönen kulinarischen Dublin-Reise. Ich komme bestimmt wieder!

Mehr Infos zu Irland: https://www.ireland.com/

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