Paleo-Burger mit Blumenkohl-Brötchen

Beim letzten Mal habe ich ein bisschen über Low Carb geschrieben. Dieses Mal werde ich die Paleo-Diät, also die Steinzeit-Diät, ein wenig unter die Lupe nehmen. Vor etwa zwei Wochen, als ich auf der Allergy & free from Messe in Berlin war, bin ich an dem grandiosen Stand von eat perfromance vorbei gelaufen, der nur Paleo-Produkte im Angebot hatte. Nachdem die Paleo-Diät auf Getreide verzichtet, sind die Produkte ohnehin glutenfrei, somit meist auch low-carb und für mich natürlich ideal. Der himmlisch saftige Banana-Vanille Kuchen, den ich dort verspeiste, war auf Gari-Basis! Besonders faszinierten mich die alternativen Zutaten, die in diesem Falle das Mehl ersetzten, bzw. wie kreativ man beim Kochen und Backen wird.

Gari, das im Kuchen verwendet wurde, ist ein Produkt der Pflanze Maniok und wird in Afrika und Lateinamerika sehr gern und oft verwendet. Dort ist Maniok, wie bei uns die Kartoffel (so wird die Pflanze auch zubereitet), eines der Grundnahrungsmittel. Das liegt an ihrer stärkehaltigen Wurzelknolle. Gari ist die pulverisierte Form von Maniok. Dazu werden die geschälten, gewaschenen und geriebenen Knollen zur Fermentation in Säcke gepackt und ein paar Tage lang getrocknet. Anschließend entsteht ein helles Pulver, das mit heißem Wasser zu einem Brei angerührt werden kann. In Afrika und Lateinamerika wird der Maniokbrei meist mit Gewürzen und frischen Zutaten zubereitet. Gari ist kein klassischer Mehlersatz, da ihm aufgrund des geringen Eiweißgehaltes der Kleber (gibt dem Brot die Konsistenz und macht es knusprig und flaumig) fehlt. Man kann es aber mit anderen Mehlsorten wie Weizenmehl oder glutenfreiem Mehl mischen. Für Fladen und Kuchen funktioniert es wunderbar (ohne mischen) und ist deshalb ein idealer Mehlersatz, vor allem bei einer glutenfreien Ernährung.

Aber nun mal zur Paleo-Diät. Wonach richtet sie sich und was darf bzw. soll gegessen werden? Die Paleo-Diät orientiert sich an der Ernährung unserer Vorfahren, den Jägern und Sammlern in der Steinzeit. Damals wurde gegessen, was gefunden und erbeutet wurde: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse, Obst und Nüsse. Logisch, dass es damals keinen Zucker, keine Konservierungsstoffe, keine Aromen oder künstliche Zusatzstoffe gab und diese bei der Steinzeit-Diät natürlich weggelassen werden. Genauso wie Getreide, was automatisch dazu führt, dass die Paleo-Diät für Menschen mit Zöliakie besonders geeignet ist.

Natürlich gehen die Meinungen bezüglich der Steinzeit-Diät auseinander, und es gibt viele Vorteile und Nachteile. Die Paleo-Diät bewährt sich durch den Verzicht auf Getreide und Hülsenfrüchte bei einigen Autoimmun- oder Stoffwechselerkrankungen, wie zum Beispiel Multiple Sklerose oder Diabetes. Natürlich war es in der Steinzeit nicht das Ziel, sich gesund zu ernähren, es ging einfach ums Überleben. Zudem wurde schon ab der Jungsteinzeit Ackerbau und Viehzucht betrieben.

Dustin vom eat performance-Stand bei der Allergy & free from Messe erklärte mir, dass man mit einer Ernährung nach den Prinzipien der Paleo-Diät mehr Energie hat, sich fitter fühlt und der Blutzuckerspiegel während des Tages weniger schwankt.

Paleo ist zudem eine große Interpretationssache – viele, die diese Diät verfolgen, halten sich nicht strikt an die wenigen Lebensmittel, die damals roh oder sehr einfach zubereitet wurden, sondern versuchen kreativ Rezepte zu kreieren, die auf den Grundwerten der Paleo-Diät beruhen. Man hätte damals sicher nicht einen Kuchen mit Gari gebacken und schon gar keine Burger mit Karfiol-Ei Brötchen und Kokosmehl. Ich hab mich an den Versuch gewagt und muss sagen, dass der Burger mit den Karfiol-/Blumenkohl-Brötchen ausgezeichnet geschmeckt hat. Die gelbliche Farbe erhielten die „Brötchen“ vom Kurkuma Gewürz. Zuerst habe ich versucht die Burger mit gegrillten Ananasscheiben zu servieren. Leider war das Ergebnis nicht sehr prickelnd. Durch meine weitere Recherche kam ich dann auf die tollen „Blumenkohl-Brötchen“ von A boy from stoneage. Diese Brötchen ähneln von der Zubereitung extrem meiner Karfiol-Pizza außer, dass hier kein Käse verwendet wird sondern das hervorragende Kokosmehl. Dies ist insbesondere für unsere Verdauung sehr gut. Am besten man trinkt täglich ½ TL Kokosmehl mit Wasser gemischt.

Nicht nur die Paleo-Diät hält uns fit, sondern auch der Karfiol/Blumenkohl. Er ist reich an Vitamin C und B. Mit nur 24 kcal pro 100 g ist er ein Genuss ohne Reue, der zudem noch satt macht. Außerdem versorgt er uns mit Folsäure und Kalium.

 

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Paleo-Burger mit Blumenkohl-Brötchen

Zutaten:

Für die Laibchen:

  • Ca. 250-300 g Rinderfaschiertes/Rinderhackfleisch
  • 2 EL Kapern
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Msp. Chilipulver
  • ½ Bund Petersilie
  • 2 TL Senf
  • 1 Ei
  • Salz und Pfeffer

Für die „Brötchen“:

  • Ca. 200 g Blumenkohl/Karfiol (Ca. ½ Kopf)
  • 1 Ei
  • 1 TL Kurkuma
  • ½ Bund Thymian
  • 1 EL Kokosmehl
  • Salz und Pfeffer

Zudem:

  • Baby-Spinat
  • 1 Tomate
  • Dijon-Senf oder würziger Senf
  • Ketchup
  • 1 rote Zwiebel
  • Öl

Zubereitung:

  1. Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Karfiol sehr klein hacken oder in einer Küchenmaschine klein hacken. Thymian waschen und Blätter abstreifen. Karfiol/Blumenkohl mit Ei, Kurkuma, Thymian, Kokosmehl, Salz und Pfeffer vermengen und kleine flache „Brötchen“ daraus formen. Brötchen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben und im vorgeheizten Ofen auf der mittleren Schiene goldbraun backen.
  2. In der Zwischenzeit Rote Zwiebel für die Laibchen schälen und klein hacken. Petersilie waschen, trockenschütteln, Blätter abzupfen und fein hacken. Kapern klein hacken. Rinderfaschiertes/Rinderhackfleisch mit der Petersilie, den Zwiebeln, Ei, Chili, Senf, Salz, Pfeffer und noch beliebig mit anderen Gewürze vermengen und anschließend gleichmäßige Burger-Patties formen.
  3. 10-15 Minuten bevor die Brötchen fertig sind, Öl in einer Pfanne erhitzen und Fleisch-Patties darin rundum ca. 5 Minuten braten. Spinat waschen und trockenschleudern. Zwiebel in Ringe schneiden. Tomate waschen und in dünne Scheiben schneiden. Fertige Brötchen aus dem Ofen nehmen, Fleisch-Patty darauf geben und mit Spinat, Tomate und Zwiebelringe belegen und je nach Belieben Senf und Ketchup darauf geben. Burger auf Tellern anrichten und servieren.