Fleisch ist uns nicht wurscht

[Werbung] Wie oft sagen Leute zu mir ‚Ah, du bist ja Veganerin‘! Das kommt wahrscheinlich davon, dass ich durch meine Zöliakie auf Gluten verzichte und viele davon ableiten, dass ich auch Veganerin bin. Tatsache ist, dass ich weder Veganerin noch Vegetarierin bin. Ja ich esse Fleisch, aber in geringen Mengen und achte sehr auf die Herkunft und Qualität.

Warum mir das Thema „Fleisch ist uns nicht wurscht“ wichtig ist?

Als WWF auf mich zukam und mich fragte, ob ich mich mit dem Thema „Fleisch ist uns nicht wurscht“ etwas intensiver auseinandersetzen möchte, war dies eine klare Sache für mich. Ich finde es super, dass das Thema endlich breitenwirksam angegangen wird. Gemeinsam mit WWF möchte ich viele Menschen darauf aufmerksam machen, dass weniger Fleischkonsum kein Verzicht ist. Es gibt so viele vegetarische und köstliche Alternativen, die unseren Körper ausreichend mit den nötigen Proteinen versorgen.

Gesund essen und selbst kochen war in meiner Familie schon immer Thema und durch meine Reisen und speziell durch mein Studium veränderte sich meine Einstellung zu Fleisch. Ich hatte Phasen, in denen ich Monate kein Fleisch gegessen habe, weil mir der Appetit darauf gründlich vergangen war. Aufgrund des Wissens um die oft schlechte Qualität.

Ich versuche immer ganz stark auf meinen Körper zu hören – was tut ihm gut und was braucht er. Wenn ich Lust auf ein Steak habe (passiert nicht sehr oft), dann weiß ich, dass mein Körper das nun (evtl. durch Eisenmangel) braucht oder ich Appetit auf Abwechslung und eine besondere Fleischqualität verspüre.

Ich habe mich für meine Abschluss-Masterprüfung stark mit dem Thema Ausbeutung von Drittewelt-Ländern im Lebensmittelbereich auseinandergesetzt und auch, was für einen Einfluss Tierhaltung auf unsere Umwelt insgesamt hat. Denn es geht dabei um viel mehr als ein paar Kühe, Hühner und Schweine bzw. den durchschnittlichen Bauernhof. Tatsächlich ist längst eine ausufernde Massenproduktion im Gange.

Seit da versuche ich deutlich weniger Fleisch zu essen. Ich hatte aber auch Phasen, in denen mir Fleisch einfach nicht geschmeckt hat und ich es für ein paar Monate komplett weggelassen habe. Das variiert immer ein wenig und kommt auch auf die Jahreszeit an.

WWF Fleischratgeber schafft Transparenz

WWF hat einen Fleischratgeber herausgebracht, der die jeweiligen Auswirkungen auf Klima und Biodiversität, die Höhe des Nährstoffeintrags im Boden beschreibt. Er zeigt auf, welche Produktionsarten je nach Nutztieren welche Umweltauswirkungen haben. Zusätzlich weist der Fleischratgeber auf pflanzliche Proteinquellen wie Tofu, Hülsenfrüchte und Seitan hin und liefert praktische Tipps und Rezepte.

Was für einen Einfluss hat unsere Ernährung auf den ökologischen Fußabdruck?

Rund ein Viertel unseres ökologischen Fußabdruckes ist auf unsere Ernährung zurückzuführen. Den Großteil davon macht dabei der Verzehr von tierischen Produkten wie Eier, Milch und Fleisch aus. Insbesondere die Viehhaltung bzw. Fleischproduktion beansprucht nicht nur enorme Flächen im In- und Ausland, sondern heizt auch den Klimawandel ordentlich an. Der klimaschädliche Methan- Ausstoß der Rinder, der Flächenverbrauch für die Tiere selbst und für den Anbau von Tierfutterpflanzen tragen stark dazu bei. Zur Produktion von Futtermitteln werden enorme Flächen benötigt und dafür werden global gesehen Wälder, auch Tropenwälder, und wertvolle Savannen gerodet. So werden seltene Tier- und Pflanzenarten für immer zerstört und die Nahrungsmittelproduktion wird zur größten Bedrohung der globalen Artenvielfalt. Problematisch sind auch die überdüngten Böden, infolge die Verunreinigung von Grund-/und Trinkwasser oder Gewässern, die eingesetzten Pestizide im Pflanzenanbau und Antibotika vor allem in der Massentierhaltung.

Die Tierhaltung ist oft katastrophal: Massentierhaltung und nicht artgerechte Haltung. Tiere geraten zur reinen Ware und werden nicht mehr als Lebewesen wahrgenommen.

Grundsätzlich kann nur biologisches Fleisch mit gutem Gewissen empfohlen werden. Hühner- und Rindfleisch aus Österreich schneidet besser ab als importiertes, beim Huhn vor allem aufgrund der gentechnikfreien Fütterung und des höheren Platzangebots.

Was mich erschüttert, ist, dass bei österreichischem Schweinefleisch dringender Nachholbedarf in der Fütterung und beim Tierwohl besteht und sich dieses in den untersuchten, schlechten, Kriterien nicht von importiertem Fleisch unterscheidet.

Betroffen macht die Tatsache, dass zwei Drittel der Treibhausgas-Emissionen auf Produkte tierischen Ursprungs wie Fleisch, Milch und Käse zurückzuführen sind, obwohl das Konsumvolumen hier nur 23% ausmacht. Dabei ist Fleisch eindeutig der größte Faktor: Nur 9 Prozent des konsumierten Volumens verursachen 43 Prozent der Treibhausgas-Emissionen. 23% des Konsumverhaltens generieren 67% des Treibhausgases. Etwa 70% der weltweiten landwirtschaftlichen Flächen werden für die Tierhaltung beansprucht.

Wertvoller Boden für Fleisch

Um sich die Problematik zu verdeutlichen, nachstehend noch einige eindrucksvolle Zahlen und Fakten. Pro Kilogramm Rindfleisch werden in unseren Breiten rd. 27 m² Fläche, pro Kilogramm Schweinefleisch fast 9 m² und pro Kilogramm Geflügel 8 m² benötigt. Kein Vergleich zu pflanzlichen Produkten – wie etwa Kartoffeln – wofür pro Kilogramm nur 0,25 m² notwendig sind.

Der Platz für Wald, Weiden oder Äcker, den Gemüseanbau oder Wiesen als CO2-Speicher wird also auch hier knapper. Reicht somit für den Tierfutteranbau – Mais, Soja – aber längst nicht aus. Sojaprodukte werden aus Ländern wie Brasilien, Argentinien oder Paraguay importiert. Das wirkt sich nicht nur dort verheerend auf die Umwelt aus. Jährlich gehen riesige Gebiete an Wald, Regenwald, waldreiche Savannen oder anderes, besser zu nutzendes Anbauflächen dafür verloren. Diese Ausbeutung von Ressourcen rächt sich durch den schädlichen Einfluss aufs Klima, mit Erosionen, Dürren und irreversiblen Schäden an Flora und Fauna. Durch aufwendige und lange Transporte sowohl von Tierfutter und besonders von importiertem Fleisch, die notwendige Verarbeitung, Verpackung und Kühlung, erhöht sich die Umweltbelastung noch weiter erheblich. Vor allem zulasten der Herkunftsländer und deren sozialer Strukturen.

Fleischkonsum in Zusammenhang mit Gesundheit

Fleisch zu essen, bedeutet keineswegs ungesunde Ernährung. Allerdings eben in Maßen und vor allem Fleisch, das nachhaltig produziert wird. Und es geht um die Menge! Erhöhter und ständiger Fleischkonsum beeinträchtigt unsere Gesundheit nachhaltig negativ. Täglicher Fleischkonsum begünstigt Magen- und Darmkrebs, vor allem Fleischsorten wie Schwein, Rind und Lamm. Ist das Fleisch speziell verarbeitet, sprich gesalzen oder geräuchert, steigt das Risiko deutlich. Oft sind Fleischgerichte an sich sehr kalorienreich, was zu Fettleibigkeit und anderen Zivilisationskrankheiten führen kann.

Österreicher essen 63 kg Fleisch pro Jahr und liegen somit im europäischen Spitzenfeld – das ist dreimal so viel, als eigentlich empfohlen wird. Leider kommen Lebensmittel wie Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte viel zu wenig auf die Teller der Österreicher.

Ich habe für euch ein veganes und sehr proteinreiches Gericht kreiert:  One Pot Kichererbsen Shakshuka mit Curry-Blumenkohl Steak. Viel Freude beim Nachkochen!

Wie kann ich Initiative zeigen?

Leute wollen zwar nachhaltiger leben, aber es muss auch einfach integrierbar und leicht verfolgbar sein – ich hoffe, ich kann hier meinen Beitrag leisten.

Fleisch ist für mich kein wichtiges Nahrungsmittel, bei anderen aber schon. Nur sollte man dann auf Qualität und Quantität achten.

Durch eine Umstellung unserer Ernährungsgewohnheiten können wir unser Klima schonen und gleichzeitig unsere Gesundheit verbessern. Dies bedeutet mehr Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide und einen deutlich geringeren Fleischverzehr: Reduktion um etwa 70 Prozent des aktuellen Verzehrs und weniger Milchprodukte –Reduktion um etwa 20 Prozent des aktuellen Verzehrs. Diese Veränderung in der Ernährung würde die Treibhausgas-Emissionen um 22 Prozent verringern. Wichtig ist es auch, darauf zu achten, dass der Konsum saisonal, regional, bio und fairtrade ist.

Ein Lösungsansatz muss die Transparenz beim Fleisch-Angebot sein. Woher kommt mein gekauftes Fleisch, wo ist das Tier aufgewachsen, wie und wo wurde es geschlachtet und das Fleisch verarbeitet und verpackt?

WWF fordert weniger und dafür besseres Fleisch

Fleisch sollte wieder etwas Besonderes sein, wie früher das Sonntagsschnitzerl. Es ist mehr als einen Versuch wert, vermehrt auf pflanzliche Alternativen zurückzugreifen: Hülsenfrüchte, Bohnen, Erbsen, Linsen oder Sojaprodukte wie Tofu und Tempeh. Alle diese Lebensmittel liefern notwendige Proteine und schneiden aus Umweltsicht viel besser ab.

Entscheide dich für Bio!

Der ökologische Landbau ist im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft ressourcenschonender und umweltverträglicher. Die Tiere haben in der Regel eine vielfältig gestaltete oder natürliche Umgebung, Tageslicht, frische Luft und mehr Platz als in der konventionellen Haltung. Wenn wir Fleisch essen, sollten wir daher zur biologischen Variante greifen.

Wissenschaftlich fundiert

Der WWF stützt sich als wissenschaftsbasierte Natur- und Umweltschutzorganisation auf die neuesten Erkenntnisse der internationalen Forschung. Die Methodik des Ratgebers basiert auf den Arbeiten der Swedish University of Agricultural Sciences (SLU) und wurde gemeinsam von WWF Schweden und WWF Finnland weiterentwickelt. Die Analyse der österreichischen Produkte führte das Forschungsinstitut für biologischen Landbaus (FiBL) durch.

Disclaimer: Dies ist ein sponsored Post.

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One Pot Kichererbsen Shakshuka mit Curry-Blumenkohl Steak

2 Personen

Zutaten:

One Pot Kichererbsen Shakshuka mit Curry-Blumenkohl Steak

Zutaten für den Blumenkohl:

  • 1 Blumenkohl (ca. 600 g)
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Curry Pulver
  • Meersalz
  • 2 EL Mandeln
  • 2 EL Rosinen
  • 2 EL weißer Balsamicoessig
  • 1 Schalotte
  • ½ mittelscharfe Chili
  • ½ Bund Petersilie
  • 3-4 TL Kräuterpesto
  • 1-2 TL Honig oder Ahornsirup

Zutaten für das Shakshuka:

  • 1 Schalotte
  • ½ mittelscharfe Chili
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 Dose gewürfelte Tomaten
  • 3 TL Tomatenmark
  • 1 TL (Kokosblüten)zucker
  • 1 Prise Meersalz zum Abschmecken
  • 2 TL Paprikapulver geräuchert
  • 1 Msp. Chilipulver
  • ¼ TL Zimt
  • 1 Glas gekochte Kichererbsen
  • 1 Handvoll Kalamate Oliven ohne Kern

Zubereitung:

  1. Backofen auf 220°C Umluft-Grill-Kombi vorheizen. Blumenkohl waschen, Stiel abschneiden und in 4 Scheiben /‘Steaks‘ schneiden. Blumenkohl auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit Olivenöl beträufeln und Curry Pulver darüber streuen. Mit Salz würzen und im vorgeheizten Ofen auf der mittleren Schiene ca. 20 Minuten goldbraun backen.
  2. In der Zwischenzeit Mandeln hacken und in einer Pfanne ohne Fett rösten. Rosinen mit dem Essig in eine kleine Schüssel geben. Schalotten schälen und fein hacken und ebenfalls in die Schüssel geben. Chile von den scharfen Kernen befreien, klein hacken und zu den anderen Zutaten in die Schüssel geben. Ein bisschen Meersalz hinzugeben. Petersilie waschen, trockenschütteln, Blätter abzupfen und fein hacken und zwischenzeitlich auf die Seite geben.
  3. Für das Shakshuka Schalotte und Knoblauch schälen und beides fein würfeln. Chili waschen, von den Kernen befreien und fein schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und alles darin bei mittlerer Hitze ca. 3-4 Minuten dünsten.
  4. Gewürfelte Tomaten und Tomatenmark hinzufügen. Kokosblütenzucker, Meersalz, Paprika- und Chilipulver und Zimt unterrühren. Das Ganze etwas 3 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
  5. Kichererbsen abgießen und gemeinsam mit den Oliven hinzufügen. Hitze etwas reduzieren und 2 Minuten köcheln lassen.
  6. Blumenkohl auf Teller geben, das Rosinen-Dressing und Honig oder Ahornsirup darüber träufeln und mit Kräuterpesto und den Mandeln garnieren Petersilie über Blumenkohl ‚Steaks‘ sowie Shakshuka verteilen und beides gemeinsam servieren. Schmeckt auch gut mit Joghurt und / oder Brot.