G’sunder Heidelbeerkuchen mit Buchweizen

Ein Gedicht von Kuchen: Heidelbeerkuchen mit Buchweizen, Agavendicksaft sowie Medijoul Dattel. Ein Kuchen, der im Vergleich zu anderen Mehlspeisen kaum Fett enthält und durch die süßen Zutaten Ahornsirup und Datteln den klassischen Kristallzucker vermeidet.

Vergangene Woche hat Veronika von Carrots for Claire auf ihrem wunderhübschen Blog diesen Kuchen gepostet. Die ganze Woche musste ich daran denken, bis ich mich dann selber an die glutenfreie Variante gemacht habe. Veronika habe ich unlängst auf dem Food Styling & Photography Workshop in Münster bei Liz & Jewels kennengelernt. Ich mag ihren Blog, ihre sonnige Art und die Erzählungen von ihrem Alltag mit ihrer kleinen Tochter. Ihr ist es wichtig, sich gesund, abwechslungsreich und vielfältig zu ernähren. Ein Gericht ohne Gemüse schafft es, vor allem auch wegen ihrer kleinen Claire, nicht mehr auf den Esstisch.

Sie versucht zu inspirieren, und das hat sich mich definitiv. Besonders eben mit diesem Kuchen, und als sie über die gesunden Chia Samen geschrieben hat. Chia Samen habe ich bereits vor 3 Jahren auf einer Food Messe für glutenfreie Produkte kennengelernt. Ich hab sie mir damals jeden Tag übers Müsli gestreut. Dann war die Packung aus und irgendwie vergaß ich, eine nachzukaufen. Nachteil ist eben auch, dass diese kleinen schwarzen Kügelchen wahnsinnig teuer sind. Trotzdem lohnt sich die Anschaffung, da sie wirklich ergiebig (2 EL täglich reichen) und mega gesund sind.

In 2 Esslöffel Chia Samen steckt so einiges: z.B. 7 g Ballaststoffe. Ballaststoffe aktivieren das längere Kauen und sind somit schon wesentlicher Vorprozess in unserer Verdauung. Ballaststoffe sind für unseren Körper sehr wichtig, da sie die Kontaktzeit der Darmschleimhaut mit krankmachenden Stoffen verkürzen, indem sie mit Wasser aufquellen und somit eine verstärkte Peristaltik (Muskeltätigkeit von Hohlorganen, z. B. der Speiseröhre oder des Darms) entsteht. Klingt jetzt vielleicht nicht besonders appetitlich, aber was hört sich auf dem Gebiet Verdauung schon toll an?! Gute Verdauung ist aber enorm wichtig und durch die richtige Ernährung auch positiv beeinflussbar. Durch den hohen Gehalt an löslichen Ballastoffen werden nicht raffinierte Kohlenhydrate über eine längere Zeitdauer ins Blut abgegeben; dadurch vermindern Chia Samen das Verlangen nach Süßigkeiten, resp. Zucker und Junk Food. Sie wirken also ausgleichend auf den Blutzuckerspiegel und eignen sich daher besonders für Diabetiker.

Ein bis zwei Esslöffel enthalten außerdem 4 Gramm Protein sowie 200 mg Kalzium. Aber die wohl erstaunlichste und besondere Ingredienz sind die Omgea-3-Fettsäuren, sprich ein mehrfach ungesättigtes Fett. Unter den Fetten sind die ungesättigten bzw. die mehrfach ungesättigten Fettsäuren die Stars. Tierische Fette sind immer reich an gesättigten Fettsäuren (den nicht so guten), mit Ausnahme von Fischöl. Es besteht hauptsächlich aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren und ist deshalb für uns Menschen extrem wertvoll. Omega-3-Fettsäuren haben eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel und halten Herz und Kreislauf in Schwung. Zudem sind sie auch für die Stärkung der Immunabwehr verantwortlich.

Die wundersamen Chia Samen enthalten starke Antioxidantien. Diese schützen unseren Körper vor Krankheitserregern, Viren und Pilzen. Sozusagen ein natürliches Antibiotikum. Zudem sind sie ideal für Sportler, da sich die Ausdauer und das Durchhaltevermögen beträchtlich steigern.

Für dieses Rezept habe ich einfach 2 Esslöffel ganze Samen in den Teig gemischt. Ideal machen sie sich auch im Müsli, in Brot oder sogar in Suppen. Man kann aber auch ein so genanntes Chia-Gel aus ihnen zaubern. Dazu 1/3 Tasse Chia-Samen mit 2 Tassen Wasser in einer Schüssel verrühren und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Entweder kann man es nun schon verwenden oder man lässt es am besten über Nacht ziehen. Macht sich als Beigabe super in Salaten, Saucen, Smoothies und Pestos. Für veganer auch interessant zu wissen: beim Backen kann man anstatt 2 Eiern auch eine halbe Tasse Chia-Samen-Gel verwenden.

Persönlich war mir der Kuchen dann doch zu wenig süß, da Veronika entweder Ahornsirup oder nur Datteln verwendete. Für meine Variante habe ich dann beides genommen und auch mehr Datteln verarbeitet. Datteln esse ich auch sonst sehr gern. Oft als Snack Zwischendurch in der Arbeit (anstatt Schokolade) oder auch auf Salat, im Speckmantel. Sie passen auch perfekt in jedes orientalische Gericht.

Sie sind süß, saftig, sehr aromatisch und zusätzlich noch sehr gesund und vielseitig verwendbar. Sie enthalten zwar viel Zucker, jedoch ist dieser leicht verdaulich. Zudem stecken sie voller Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Phosphor, Eisen und Kupfer, jeder Menge Ballaststoffe  sowie B-Vitaminen. Sie sollen auch bei Halsschmerzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum gut wirken.

Und nun zum Rezept...

Ich verwende zum glutenfreien Backen am liebsten das Mehl für Kuchen & Kekse von Schär, das im DM, Merkur, Billa und in vielen Reformhäusern erhältlich ist.

 

Viel Spaß beim Nachbacken und Genießen!

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Heidelbeerkuchen

Zutaten:

  • 200 g Heidelbeeren (ungezuckert, frisch oder TK)
  • 1 Ei
  • 5 EL Pflanzenöl (ich habe Rapsöl verwendet)
  • 150 ml Hirsemilch (du kannst auch Mandel- oder Reismilch nehmen oder normale Milch, dann aber für die Süße etwas mehr Ahornsirup verwenden)
  • 100 g glutenfreies Backmehl
  • 100 g Buchweizenmehl (ich habe meines im Reformhaus gekauft, heißt HOLO; gut ist auch das von Werz oder Alnatura)
  • 60 g geriebene Mandeln
  • 5 EL Ahornsirup
  • 4 (weiche) Medijoul Datteln (habe die von Ja!Natürlich verwendet)
  • 2TL Backpulver
  • 1/2 TL Zimt
  • 1 Messerspitze geriebene Bourbon Vanille
  • 1 Prise Salz
  • optional: 1-2 EL Chia Samen und 1 TL geschrotete Leinsamen

Zubereitung:

  1. Backofen auf 160°C Umluft vorheizen. TK-Heidelbeeren zum Auftauen bereitstellen (sie sollten bei der Verwendung aufgetaut sein). In einer Schüssel (glutenfreies) Mehl mit Buchweizenmehl, geriebenen Mandeln, Bourbon Vanille, Zimt und Backpulver mischen. Optional Chia-Samen sowie Leinsamen unterrühren.
  2. In einer weiteren Schüssel Hirsemilch oder andere Milch, das Ei sowie das Pflanzenöl mit einem Handrührgerät verquirlen. Nun die Datteln entsteinen und mit einer Gabel gut zerdrücken und mit dem Ahornsirup unter die Flüssigkeit mischen. Es macht nichts, wenn immer wieder kleine Dattelklumpen übrig bleiben. Nun die trockenen Zutaten langsam zur flüssigen Mischung geben und mixen.
  3. Eine Kastenform (Alternativ gehen auch Muffinförmchen) mit Butter einfetten und bemehlen. Nun eine kleine Schicht Teig zugießen und nun schichtweise Heidelbeeren und Teig getrennt einfüllen. (Würde man die Heidelbeeren gleich unterrühren, wäre der ganze Teig blau, und das wollen wir ja nicht).
  4. Den Kuchen im vorgeheizten Ofen auf der mittleren Schiene ca. 45 Minuten backen, oder bis die Oberfläche braun ist und der Zahnstochertest gelingt.

Notizen:

Chia Samen und Leinsamen kann man nach Belieben hinzufügen. Veronika empfiehlt nicht mehr als angegeben beizumengen, da sich ansonsten die Konsistenz des Kuchens verändern könnte.