Die Zitrusfrucht des Nordens

icon arrows down
Pommes Frites, Püree, Bratkartoffeln, Chips, Wedges, Gratins, Kroketten, Rösti, Schupfnudeln,... die Liste für Produkte und Nahrungsmittel, die aus Kartoffeln hergestellt wird, ist lang. Es gibt kaum ein anderes Lebensmittel das wir so häufig verzehren wie Kartoffeln. Die jährliche Ernte liegt bei mehr als 300 Millionen Tonnen. Gedanken darüber machen wir uns wahrscheinlich eher wenig. Kartoffel ist Kartoffel. Oder? Nein! Stimmt ganz und gar nicht. In Kartoffeln steckt (unter anderem) eine beachtliche Menge an Vitamin C, weshalb sie auch „die Zitrusfrucht des Nordens“ genannt wird.

Obwohl Kartoffeln ernährungsphysiologisch äußert wertvoll sind, wird die Knolle in den USA fälschlicherweise gern als Dickmacher verpönt. Hohe Kalorienwerte hat sie nur dann, wenn sie in Form von Pommes, Chips & Co verzehrt wird. Eigentlich ist sie nämlich sehr gesund und enthält, wenn sie eben ohne Fett zubereitet wird, echt wenige Kalorien. Vorteil ist, dass sie anhaltend sättigt.

Schon mal was von essenziellen Aminosäuren gehört? Essenzielle, also lebensnotwendige Aminosäuren, braucht unser Körper für die einwandfreie Funktion. Da er sie nicht selber aufbauen kann, müssen sie durch Lebensmittel aufgenommen werden. Kartoffeln verfügen doch tatsächlich von allen pflanzlichen Eiweißlieferanten über den höchsten Anteil an verwertbarem Eiweiß. Auch wenn der Eiweißgehalt der Knolle nur läppische 2 % Eiweiß beträgt.

Das enthaltene Eiweiß in Kartoffeln ist so vorteilhaft, dass es in Kombination mit Milch oder Eiern den Wert von Fleisch sogar übersteigt. Außerdem besitzen Kartoffeln ansehnliche Mengen von B-Vitaminen, wertvolle Mineralien und Spurenelemente wie Magnesium, Kalium, Kalzium, Phosphor und Eisen. Unser Körper kann diese nicht selbst herstellen, benötigt sie aber für den Zellenaufbau und zahlreiche Stoffwechselreaktionen.

Kartoffelarten gibt es ja echt viel: hell- oder dunkelschalig, oval oder rund, mehlig- oder festkochend. Im Supermarkt gibt es meist die Unterscheidung speckige Kartoffeln, Salatkartoffeln und mehlige Kartoffeln. Dann gibt es sie in großer und kleiner Ausführung, so genannte Heurige etc. Welche Art und Sorte wird nun für was verwendet? Für das Gelingen der diversen Kartoffelgerichte ist das nämlich gar nicht so unwichtig.

Tatsächlich gibt es 200 verschiedene Sorten bei Kartoffeln. Beim Kochen kommt es jedoch vor allem auf drei Hauptsorten an: festkochend, vorwiegend festkochend, mehlig kochend. Hier eine kleine Beschreibung zu den drei Sorten.

[h4]Festkochende:[/h4]Festkochende Kartoffeln behalten bei der Zubereitung ihre Struktur und ihre Schale platzt beim Kochen und Backen nicht auf. Diese Sorte wählst du dann, wenn man Bratkartoffeln, Salzkartoffeln, Kartoffelsalat, Gratins und Pellkartoffeln zubereiten möchte. Diese Kartoffeln haben ein schnittfestes und feuchtes Fruchtfleisch und werden oft auch Salat- oder Speckkartoffeln genannt.

[h4]Vorwiegend fest kochend:[/h4]Bei dieser Sorte platzt die Schale beim Kochen nur leicht auf. Sie ist die Kartoffelsorte für alle Fälle! Man verwendet sie vorwiegend für Eintöpfe, Aufläufe, Pommes Frites, Rösti, Stampfkartoffeln, Salz- und Bratkartoffeln.

[h4]Mehlig kochend: [/h4]Diese Sorte hat eine grobkörnige und trockene Struktur. Durch den hohen Stärkegehalt platzt beim Garen in der Regel die Schale auf. Meistens fällt diese Sorte von Kartoffel nach dem Garen fast von alleine auseinander. Sie sind ideal für Suppen, Kroketten, Knödel, Püree, Gnocchi und Ofenkartoffeln.

Wichtig zu wissen ist, dass vor dem Zubereiten jeder Kartoffelsorte man kleine grüne Stellen der Knolle herausschneiden sollte  sowie stark verfärbte Exemplare ganz wegwerfen, denn durch das Kochen lässt sich das nervenschädigende Solanin nicht entfernen.

its-foodtastic